GDI-Newsletter-Archiv

Themenschwerpunkte der 38. Sitzung des Lenkungsgremiums GDI-DE

Am 23. und 24. November 2022 fand in Wiesbaden die 38. Sitzung des Bund-Länder-Lenkungsgremiums der Geodateninfrastruktur Deutschlands (LG GDI-DE) unter Leitung von Herrn Friehl (Vorsitzland Hessen) statt. Das LG GDI-DE ist als Gremium des IT-Planungsrates das strategische Entscheidungsgremium der GDI-DE. Es steuert und koordiniert die Umsetzung und Weiterentwicklung der GDI-DE.

Themenschwerpunkte der diesjährigen Herbsttagung waren

  • die Sicherstellung des dauerhaften Betriebs sowie die Erweiterung der Nationalen Technischen Komponenten,
  • die Finanzierung der beiden zentralen Stellen zur Koordinierung und zum Betrieb der GDI-DE,
  • die Fortschreibung der Nationalen Geoinformationsstrategie (NGIS),
  • die Anpassung der Architekturdokumente der GDI-DE an die technologischen Weiterentwicklungen der Standards im Geobereich,
  • der Austausch mit den Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunalen Spitzenverbänden,
  • die Zusammenarbeit mit den Vertretern der Fachministerkonferenzen im Rahmen der sogenannten Fachministerworkshops sowie
  • die Etablierung einer Geodigitalisierungskomponente zur Unterstützung aller Onlineverfahren nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) mit Geobezug.

Hervorzuheben ist, dass der unter Mitwirkung von Sachsen-Anhalt erstellte Nationaler Aktionsplan zum globalen Geoinformationsmanagement für Deutschland (IGIF-Aktionsplan) auf der Sitzung der UN-GGIM (United Nations Committee of Experts on Global Geospatial Information Management) vom 3. bis 5. August 2022 positiv aufgenommen wurde. Der Aktionsplan dient als Grundlage für die Entwicklung, Integration und Stärkung des globalen Geoinformationsmanagements. An der Sitzung der UN-GGIM nahmen 73 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen und zahlreiche Beobachterorganisationen teil. Maßgebend für den IGIF-Aktionsplan ist die Nationale Geoinformationsstrategie, welche nunmehr in ihrer Zielstellung und den daraus abgeleiteten Maßnahmen über das Jahr 2025 hinaus fortzuschreiben ist.

Ein weiterer praktischer Schwerpunkt der Arbeiten in der GDI-DE ist die Entwicklung einer Geodigitalisierungskomponente. Die Bereitstellung dieser Unterstützungskomponente zur Visualisierung des Antragsgegenstandes auf Grundlage digitaler Geodaten sowie zur Erfassung geografischer Informationen (Lageskizzen, Kennzeichnungen zur Konkretisierung des Antragsgegenstands) auf Basis amtlicher Geodaten soll einen nutzerfreundlichen Zugang für Bürgerinnen und Bürger sowie eine effiziente Prozessgestaltung für die Verwaltung im Rahmen der Umsetzung des OZG ermöglichen.

Im intensiven Austausch steht das LG GDI-DE mit den Vertretern der Fachministerkonferenzen (FachMK) im Rahmen der halbjährlich stattfindenden FachMK-Workshops, in denen die aktuellen Entwicklungen auf beiden Seiten erörtert und diskutiert werden. Das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt (MID ST) hat seit vielen Jahren mit der sogenannten „GDI-Patenschaft“ für die Kultusministerkonferenz eine fachliche Unterstützerrolle übernommen.

Abschließend übergab der aktive Vorsitz des LG GDI-DE den Staffelstab an den Bund. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) übernimmt ab 1. Januar 2023 für die nächsten zwei Jahre den Vorsitz unter Leitung von Herrn Dr. Brauer und wird in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) die strategischen Weichenstellungen vornehmen. Angekündigt ist eine Schwerpunktsetzung für die Geodateninfrastruktur Deutschland in den Themenbereichen Mobilität und Verkehrswende.

(P. Dürrwald, Mitglied des LG GDI-DE, Geodateninfrastruktur und Geodienste, Aufgabenentwicklung für die Geoinformationsverwaltung, Geoservice, Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstraße 30, 39114 Magdeburg)