Zur Realisierung eines einheitlichen europaweiten Bezugssystems für Geobasisdaten und auf Beschluss des Amtlichen deutschen Vermessungswesens ist das Amtliche Bezugssystem in Sachsen-Anhalt das "Europäische Terrestrische Referenzsystem 1989 - ETRS89" mit der "Universalen Transversalen Mercator (UTM)" - Abbildung.
Was ist das ETRS89/UTM?
Das ETRS89 ist ein geozentrisches Bezugssystem für Europa, das mittels hochpräziser Raumtechniken (SLR, VLBI, LLR, GPS) in hierarchischen Referenznetzen realisiert ist.
Warum wurde auf ETRS89/UTM umgestellt und welche Vorteile bietet das Bezugssystem?
Die fortschreitende Computerisierung und die wachsende Bedeutung amtlicher Geobasisdaten sowie deren Nutzung über staatliche Grenzen hinaus erfordern den Bezug der Daten auf eine einheitliche geodätische Grundlage. Die historisch begründete Existenz regional unterschiedlicher Bezugssysteme in Europa, aber auch innerhalb Deutschlands, kann diesen Anforderungen nicht mehr gerecht werden.
Die Vereinheitlichung der Bezugs- und Abbildungssysteme mit Einführung von ETRS89/UTM:
- schafft die Voraussetzung für eine grenzunabhängige Bereitstellung von Geobasisdaten,
- gewährleistet die dreidimensionale Punktbestimmung mittels SAPOS®,
- ermöglicht die unmittelbare Verknüpfung von GNSS-Positionierungen (GPS, GLONASS und dem zukünftigen europäischen Satellitennavigationssystem GALILEO) mit Geobasisdaten,
- ist Grundlage für eine europaweite Geodateninfrastruktur.
UTM-Abbildung und ETRS89/UTM-Koordinaten
Das ETRS89 ist als dreidimensionales Bezugssystem definiert. Die Abbildung in der Ebene erfolgt durch eine eindeutige mathematische Beziehung. Durch das Amtliche deutsche Vermessungswesen wurde als Abbildungssystem die UTM-Abbildung mit 6° breiten Meridianstreifen bestimmt.
Koordinatenbeispiel | ||||
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System 42/83, Gauß-Krüger-Koordinaten | Rechts | 4 474822 m | Hoch | 5777977 m |
ETRS89, UTM-Koordinaten, Zone 32 | East | 32 680046 m | North | 5778718 m |
Die Angabe des Mittelmeridians gewährleistet die weltweit richtige Platzierung des Punktes (bei Gauß-Krüger: Gradzahl des Mittelmeridians dividiert durch 3). Bei den UTM-Koordinaten erfolgt dies durch die Angabe eines Zonenkürzels. Der Rechtswert ist in beiden Fällen genau die Länge der Projektion. Der Hochwert ist in beiden Systemen das Abstandsmaß der rechtwinkligen Projektion des Punktes auf den Mittelmeridian vom Äquator. Aufgrund des Verlaufes des 12°-Meridians durch Sachsen-Anhalt werden die Geobasisdaten des Landes in den UTM-Zonen 32 und 33 abgebildet.
Für die Transformation der geotopographischen Daten stellt die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) unter www.adv-online.de eine "Bundeseinheitliche Transformation für ATKIS - BeTA2007" bereit.
Für die Transformation der raumbezogenen Geodaten, die auf der Grundlage der Liegenschaftskarte basieren, stellt das Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt das Transformationsmodul LSA_TRANS bereit.