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Starker Preisanstieg beendet?

Beruhigung auf dem regionalen Immobilienmarkt im Süden Sachsen-Anhalts

Nachdem in den vergangenen zwei Jahren in nahezu allen Teilmärkten starke Preisanstiege zu verzeichnen waren, ist seit Mitte 2022 eine Beruhigung auf dem Immobilienmarkt zu erkennen. Teilweise sind schon rückläufige Preise zu beobachten, aber ebenso gibt es Bereiche, in denen die Preise weiter ansteigen. Die künftige Entwicklung ist aus den vorliegenden Zahlen noch nicht eindeutig ablesbar, deshalb sollte man mit pauschalen Aussagen zurückhaltend sein. Eine Hilfestellung bei der Immobilienmarktanalyse bietet der Grundstücksmarktbericht 2023 Sachsen-Anhalt, der die Marktdaten für alle Immobilienverkäufe auch für die Regionen aus dem südlichen Sachsen-Anhalt (mit der kreisfreien Stadt Halle (Saale) und den Landkreisen Saalekreis, Burgenlandkreis und Mansfeld-Südharz) der Jahre 2021 und 2022 enthält.

Die Nachfrage nach Eigenheimen war im Berichtszeitraum trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen hinsichtlich steigender Kreditzinsen groß. Die Anzahl der Verkäufe für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser ist zwar leicht gesunken, die Preise zogen jedoch weiter kräftig an. Vor allem für Neubauten ab 1991 und Häuser mit einem Baujahr vor 1990 mit durchschnittlicher Sanierung waren die Käufer bereit, 2022 mehr als im Jahr 2021 zu bezahlen. Dieser Trend ist für Halle (Saale) und gleichermaßen für die Landkreise Saalekreis, Burgenlandkreis und Mansfeld-Südharz zu beobachten. Lediglich bei unsanierten Häusern mit einem Baujahr vor 1991 ist keine klare Aussage möglich. Während im Saalekreis die Preise für diesen Teilmarkt leicht sanken, zogen im Burgenlandkreis die Preise leicht an und in Mansfeld-Südharz blieben sie auf dem Vorjahresniveau. Eine Übersicht mit Kaufpreisen für Ein- und Zweifamilienhäuser unterschiedlicher Lagen und Baujahresklassen kann der Anlage entnommen werden.

Wer in Halle (Saale) einen Bauplatz sucht, musste im Jahr 2022 rund 207 Euro pro Quadratmeter veranschlagen. Das ist ein leichter Anstieg zum Jahr 2021 mit 194 Euro pro Quadratmeter. Das Preisniveau im Saalekreis ist im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 von 67 auf 86 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Im Burgenlandkreis kostete 2022 der Quadratmeter Bauland 68 Euro gegenüber 40 Euro pro Quadratmeter im Vorjahr. Im Landkreis Mansfeld-Südharz sind mit 34 Euro pro Quadratmeter in 2022 die günstigsten Baulandpreise im südlichen Sachsen-Anhalt zu verzeichnen. Hier lag das Preisniveau in 2021 ebenfalls bei 34 Euro pro Quadratmeter. Bemerkenswert ist der Rückgang bei der Anzahl der Baulandverkäufe in Halle (Saale) sowie in den Landkreisen. Dies steht im Einklang mit der Entwicklung für das gesamte Land Sachsen-Anhalt, hier wurden im Jahr 2022 insgesamt 33 Prozent weniger baureife Flächen gehandelt. Die Verkaufszahlen sind in 2022 für die Stadt Halle (Saale) um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 2021 gesunken. Im Saalekreis ist ein Rückgang um 33 Prozent, im Burgenlandkreis um 22 Prozent und in Mansfeld-Südharz um 44 Prozent festzustellen. Als mögliche Ursachen für die abwartende Haltung der potentiellen Käufer kommen steigende Zinsen für die Finanzierung der Bauvorhaben und steigende Baukosten in Betracht.

Zum 1. Januar 2023 wurden für Sachsen-Anhalt Bodenrichtwerte für Ackerland, Grünland und Forst beschlossen. Der starke Aufwärtstrend der vergangenen Jahre bei Ackerland schwächt sich etwas ab. Von den 26 Bodenrichtwertzonen für Ackerland ist der Bodenrichtwert in 16 Zonen gestiegen, in 4 Zonen gesunken und in 6 Zonen auf dem gleichen Niveau geblieben. Die Spitzenreiter bei Ackerland sind die Zonen um Hohenmölsen mit 2,75 Euro pro Quadratmeter sowie Landsberg und Querfurt mit je 2,70 Euro pro Quadratmeter. Dem gegenüber stehen die Zonen bei Stolberg (Harz) und Wettelrode, die mit 1,10 Euro pro Quadratmeter und 1,15 Euro pro Quadratmeter die niedrigsten Bodenrichtwerte für Ackerland im südlichen Sachsen-Anhalt aufweisen. Für Grünland steigen die Bodenrichtwerte ebenfalls nicht mehr so stark an wie in den letzten 10 Jahren. Nur noch in 7 von 21 Zonen sind höhere Bodenrichtwerte ermittelt worden, in 5 Zonen wurden geringere ermittelt und in 9 Zonen ist der Bodenrichtwert unverändert geblieben. Im Bereich der Bodenrichtwerte für Forst macht sich die Trockenheit der vergangenen Jahre bemerkbar. Die Gebiete im Ziegelrodaer Forst und im südlichen Sachsen-Anhalt leiden besonders unter den fehlenden Niederschlägen, dort wurde der Bodenrichtwert für Forst auf 0,20 Euro pro Quadratmeter stark abgesenkt. Für die Zonen im Harz ist der Bodenrichtwert leicht auf 0,26 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Der Grundstücksmarktbericht Sachsen-Anhalt zeichnet sich aus durch seine Objektivität, Neutralität und die Einbeziehung aller Verkäufe am Immobilienmarkt und richtet sich damit an ein breites Fachpublikum, aber auch an private Eigentümer und Investoren. Er ist im Internet unter www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de als Download für 30 Euro erhältlich. Unter dieser Adresse können auch kostenfrei die aktuellen Bodenrichtwerte für Bauland zum Stichtag 01.01.2022 sowie die Bodenrichtwerte für Landwirtschaft zum Stichtag 01.01.2023 eingesehen werden

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