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Noch einmal steigende Preise bei deutlich zurückgehendem Transaktionsvolumen

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Sachsen-Anhalt informierte am heutigen Tag über den regionalen Grundstücksmarkt in der Region Magdeburg (Landeshauptstadt Magdeburg, Landkreise Harz, Börde und Salzlandkreis).

Die Anzahl der Erwerbsvorgänge für Eigenheimbaugrundstücke ist in den drei Landkreisen gegenüber dem Vorjahr deutlich um durchschnittlich 38 Prozent zurückgegangen. In der Landeshauptstadt lag der Rückgang nur bei 11 Prozent. Für einen Bauplatz in Magdeburg waren 2022 rund 200 Euro pro Quadratmeter zu zahlen und damit 10 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Dagegen stiegen die Preise in den Randlagen der Landeshauptstadt noch einmal um über 10 Prozent auf durchschnittlich rund 135 Euro pro Quadratmeter, allerdings bei halbierter Transaktionsanzahl. In den Dörfern der drei Landkreise fielen die Transaktionsrückgänge mit rund 30 Prozent etwas moderater aus. Das Preisniveau ist hier sehr differenziert. Die Baulandpreise lagen im Salzlandkreis unter 30 Euro, in der Börde um 50 Euro pro Quadratmeter und im Harz sogar noch deutlich darüber.
Die Anzahl der Erwerbsvorgänge von freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern in der Landeshauptstadt stieg 2022 um 6 Prozent auf fast 150. Gleichzeitig legte der mittlere Gesamtkaufpreis um 5 Prozent auf 320.000 Euro zu. Dabei sind in Magdeburg kaum noch Objekte in den Preissegmenten unter 150.000 Euro zu haben. Diese Entwicklung ist unter anderem damit zu erklären, dass immer mehr jüngere Baujahre auf den Markt kommen. In den drei Landkreisen ist die Anzahl der registrierten Kauffälle gegenüber dem Vorjahr nahezu gleichgeblieben. Die mittleren Gesamtkaufpreise stiegen dagegen mit 18 bis 27 Prozent deutlicher als in Magdeburg. Im Landkreis Börde kostet ein freistehendes Ein- und Zweifamilienhaus im Schnitt dennoch nur halb so viel wie in der Landeshauptstadt. Im Landkreis Harz gab es einen Anstieg auf 125.000 Euro und im Salzlandkreis mussten im Durchschnitt 113.000 Euro gezahlt werden. Damit liegen nun erstmalig alle drei Landkreise über der 100.000 Euro Marke.
Eigentumswohnungen in Neubauten werden hauptsächlich in Magdeburg umgesetzt. Hier stiegen die Preise gegenüber 2021 um 10 Prozent auf rund 4.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, wobei die Erwerbsvorgänge mit 30 Prozent deutlich zurückgingen. Auch beim Weiterverkauf gebrauchter Eigentumswohnungen dominiert die Landeshauptstadt mit über zwei Dritteln der Transaktionen den Markt in der Region. Auf diesem Teilmarkt sanken die Umsatzzahlen nur um 3 Prozent. Die Wohnflächenpreise stiegen dagegen noch einmal um knapp 20 Prozent auf 1.650 Euro pro Quadratmeter. In den Landkreisen unterscheiden sich die Verhältnisse bei den Umsätzen deutlich voneinander. Im Harz und im Salzlandkreis waren die Transaktionszahlen um rund 20 Prozent geringer als im Vorjahr. Im Landkreis Börde gab es dagegen sogar ein Umsatzplus von 5 Prozent. Bei den Preisveränderungen folgen die Landkreise dem Trend der Landeshauptstadt. Im Durchschnitt wurden hier allerdings nur rund 1.050 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Insgesamt wurden in der Region im Jahr 2022 über 1.000 Eigentumswohnungen weiterverkauft.
Die mittleren Kaufpreise von Baugrundstücken für eine gewerbliche Nutzung sind im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent gestiegen. Erschließungsbeitragsfreie Flächen sind in Magdeburg im Mittel für rund 50 Euro pro Quadratmeter zu haben. In den Landkreisen liegen die entsprechenden Preise deutlich darunter, zwischen 10 Euro im Salzlandkreis und 17 Euro pro Quadratmeter in der Börde. Dagegen erzielen gut erschlossene, mehrere Hektar große Flächen wesentlich höhere Preise. Auch Flächen für das kundenorientierte Dienstleistungs- und Handelsgewerbe, wie beispielsweise Autohäuser oder Baumärkte, weichen von dem genannten Preisniveau deutlich nach oben ab. Alles in allem sind Kaufpreise für Gewerbegrundstücke im Einzelfall stark von den individuellen Bedingungen vor Ort abhängig.
Die zum Teil sehr deutlichen Steigerungen bei den Kaufpreisen für landwirtschaftliche Flächen in den letzten Jahren haben sich im Jahr 2022 nicht mehr fortgesetzt. Bei zurückgehenden Flächenumsätzen blieb das Preisniveau von Ackerland in den drei Landkreisen im Mittel zwischen 24.000 und 26.000 Euro pro Hektar nahezu unverändert. Die gehandelten Flächen wiesen eine Bonität von etwa 80 Bodenpunkten auf. Damit gehören die Böden in der Region zu den ertragreichsten im Land. Auch Grünland verteuerte sich 2022 kaum, so dass das Preisniveau in den drei Landkreisen weiterhin in etwa bei knapp einem Drittel vom Ackerland liegt.
Der Grundstücksmarktbericht Sachsen-Anhalt 2023 bietet einen aktuellen und transparenten Überblick über den Grundstücks- und Immobilienmarkt in Sachsen-Anhalt. Neben statistischen Angaben werden Umsatzzahlen und die Entwicklungen der verschiedenen Teilmärkte sowie weitere Informationen zum Grundstücksmarkt, wie beispielsweise Indexreihen, Liegenschaftszinssätze, Gebäude-, Sachwert- und Rohertragsfaktoren, veröffentlicht. Der Grundstücksmarktbericht Sachsen-Anhalt 2023 steht im Geoshop des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt unter www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de gegen eine Gebühr von 30 Euro zum Download bereit.
Die aktuellen Bodenrichtwerte für unbebautes Bauland zum Stichtag 01.01.2022 und für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen zum Stichtag 01.01.2023 können im Internet unter www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de eingesehen werden. Weitere Informationen erteilt das Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt in Magdeburg (Telefon: 0391 567-8585) und persönlich im Geokompetenz-Center in der Otto-von-Guericke-Straße 15.

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