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Grundstücksmarkt 2020 in der Landeshauptstadt Magdeburg, in den Landkreisen Börde und Harz sowie im Salzlandkreis

Trotz Pandemie stabile Verhältnisse in der Region – Kaufpreise für Bauland und Einfamilienhäuser weiter deutlich gestiegen

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Sachsen-Anhalt informierte am heutigen Tag über den regionalen Grundstücksmarkt in der Region Magdeburg (Landeshauptstadt Magdeburg, Landkreise Harz, Börde und Salzlandkreis).

Die Umsatzzahlen für Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau sind in den drei Landkreisen gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 5 Prozent zurückgegangen. In Magdeburg lag der Rückgang sogar bei 13 Prozent. Dass das nicht auf eine geringere Nachfrage, sondern auf ein knappes Angebot zurückzuführen ist, zeigt die Preisentwicklung. Für einen Bauplatz in Magdeburg waren 2020 im Mittel 185 Euro pro Quadratmeter zu zahlen und damit 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. In den Randlagen der Landeshauptstadt stiegen die Preise sogar um über 20 Prozent auf rund 110 Euro pro Quadratmeter. In den Dörfern der drei Landkreise fielen die Steigerungen mit rund 10 Prozent dagegen etwas moderater aus. Baulandpreise lagen hier im Mittel zwischen 30 und 45 Euro pro Quadratmeter.

Bei gleichbleibenden Umsatzzahlen stieg 2020 der mittlere Gesamtkaufpreis von freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern in der Landeshauptstadt um 23 Prozent auf rund 320.000 Euro. Dabei sind in Magdeburg kaum noch Objekte in den Preissegmenten unter 150.000 Euro zu haben. Diese Entwicklung ist unter anderem damit zu erklären, dass immer mehr jüngere Baujahre auf den Markt kommen. Im vergangenen Jahr entfielen erstmals mehr als die Hälfte der Transaktionen auf Objekte, die nach der Wende gebaut worden sind. In den drei Landkreisen gab es gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 5 Prozent bei den registrierten Kauffällen von Ein- und Zweifamilienhäusern. Der mittlere Kaufpreis im Landkreis Börde stieg dabei ähnlich rasant wie in der benachbarten Großstadt auf 132.000 Euro. Im Landkreis Harz fiel der Anstieg auf 90.000 Euro mit 6 Prozent deutlich moderater aus. Im Salzlandkreis musste im Durchschnitt 81.000 Euro, das heißt 8 Prozent mehr als im Vorjahr gezahlt werden.

Eigentumswohnungen in Neubauten werden hauptsächlich in Magdeburg umgesetzt. Hier stiegen die Preise gegenüber 2019 leicht um 3 Prozent auf rund 3.400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Auch beim Weiterverkauf gebrauchter Eigentumswohnungen dominiert die Landeshauptstadt mit fast zwei Dritteln der Transaktionen den Markt in der Region. Dabei stiegen die Umsatzzahlen um 2 Prozent und die Wohnflächenpreise um 4 Prozent auf fast 1200 Euro pro Quadratmeter. In den Landkreisen unterscheiden sich die Verhältnisse bei 4 Prozent Umsatz- und 5 Prozent Preisanstieg kaum von denen in Magdeburg. Im Durchschnitt wurden hier allerdings nur 840 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Insgesamt wurden in der Region im Jahr 2020 über 1000 Eigentumswohnungen weiterverkauft.

Die mittleren Kaufpreise von Baugrundstücken für eine gewerbliche Nutzung sind im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Erschließungsbeitragsfreie Flächen für das produzierende Gewerbe in einer Größe von 5.000 m² sind in Magdeburg im Mittel für 28 Euro pro Quadratmeter zu haben. In den Landkreisen liegen die entsprechenden Preise bei knapp der Hälfte, zwischen 10 Euro im Salzlandkreis und 16 Euro pro Quadratmeter in der Börde. Dagegen erzielen gut erschlossene, mehrere Hektar große Flächen wesentlich höhere Preise. Auch Flächen für das kundenorientierte Dienstleistungs- und Handelsgewerbe, wie beispielsweise Autohäuser oder Baumärkte, weichen von dem genannten Preisniveau deutlich nach oben ab. Alles in allem sind Kaufpreise für Gewerbegrundstücke im Einzelfall stark von den individuellen Bedingungen vor Ort abhängig.

Die kontinuierlichen, zum Teil sehr deutlichen Steigerungen bei den Kaufpreisen für landwirtschaftliche Flächen in den letzten Jahren haben sich im Jahr 2020 nicht mehr fortgesetzt. Bei fallenden Flächenumsätzen blieb das Preisniveau von Ackerland in den drei Landkreisen im Mittel zwischen 23.000 und 26.000 Euro pro Hektar nahezu unverändert. Die gehandelten Flächen waren im Mittel ca. 1,5 Hektar groß und wiesen eine Bonität von ca. 80 Bodenpunkten auf. Damit gehören die Böden in der Region zu den besten im Land. Auch Grünland verteuerte sich 2020 kaum, so dass das Preisniveau in den drei Landkreisen weiterhin in etwa bei einem Drittel vom Ackerland liegt.

Der Grundstücksmarktbericht Sachsen-Anhalt 2021 bietet einen aktuellen und transparenten Überblick über den Grundstücks- und Immobilienmarkt in Sachsen-Anhalt. Neben statistischen An-gaben werden Umsatzzahlen und die Entwicklungen der verschiedenen Teilmärkte sowie weitere Informationen zum Grundstücksmarkt - wie die für die Wertermittlung erforderlichen Daten wie Indexreihen, Liegenschaftszinssätze, Gebäude-, Sachwert- und Rohertragsfaktoren, veröffentlicht.

Der Grundstücksmarktbericht Sachsen-Anhalt 2021 steht im Geoshop des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt unter www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de gegen eine Gebühr von 30 Euro zum Download bereit. Die aktuellen Bodenrichtwerte zum Stichtag 31.12.2020 können im Internet unter www.lvermgeo.sachsen-anhalt.de eingesehen werden.

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