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„Digitale Infrastrukturen Sachsen-Anhalt“ – Neue Geoanwendung freigeschaltet

Der Breitbandausbau in Sachsen-Anhalt kommt dynamisch voran: Mitte 2021 verfügten rd. 90 Prozent der privaten Haushalte im Land über Anschlüsse mit Downloadraten von mindestens 50 Megabit je Sekunde. Die Digitale Agenda, die Gigabitstrategie des Landes Sachsen-Anhalt und ergänzend das sogenannte „Graue Flecken“-Förderprogramm des Bundes bilden den Rahmen für den weiteren Breitbandausbau im Land. Neben Geodaten für Planungszwecke werden auch Geoanwendungen für den Bereich der digitalen Infrastrukturen immer bedeutsamer.

Das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt (MID) hat am 12. April 2022 eine auf der Technologie des Sachsen-Anhalt-Viewers basierende Geoanwendung „Digitale Infrastrukturen Sachsen-Anhalt“ veröffentlicht. Das Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVermGeo) hat diese Geoanwendung in Zusammenarbeit mit dem Bereich Digitale Infrastruktur, Breitbandversorgung, Post und Telekommunikation des MID mit dem Ziel entwickelt, Festnetz- und Mobilfunkverfügbarkeiten in Sachsen-Anhalt einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen sowie politische Entscheidungsträger, Verwaltungen, Kommunen und weitere am Netzausbau beteiligte Akteure über die aktuellen Entwicklungen zu informieren.

Als Grundlage für die Konfiguration werden kartenbasierte Webdienste verwendet und als Themen-Layer in einer Kartenanwendung präsentiert. Die Strukturierung der Kartenthemen ermöglicht eine Auswahl nach verschiedenen Kategorien im Bereich Festnetz- und Mobilfunkverfügbarkeit auf Landes-, Landkreis- und Gemeindeebene bis hin zur einzelnen Adresse (Abb. 1 und Abb. 2). Der Nutzer hat die Möglichkeit, zwischen den Hintergrundkarten WebAtlasDE, WebAtlasDE in Graustufen und Digitalen Orthophotos mit einer Bodenauflösung von 20 cm zu wählen. Zu den einzelnen Kartenobjekten können weitere Informationen in einem Infofenster angezeigt (Abb. 2) werden. Darüber hinaus stehen ausgewählte Werkzeuge, wie z. B. eine Adresssuche, Optionen zum Teilen und Drucken der Karte sowie Zeichen- und Messwerkzeuge zur Verfügung.

Die Ausgangsdaten wurden aus mehreren Datenquellen in verschiedenen Datenformaten gesammelt, über eine Transformation am zentralen Geodatenknoten in ein einheitliches weiterverwendbares Format überführt, in einem GIS-Projekt aufbereitet und über einen webbasierten Kartendienst in eine Visualisierungs­komponente eingebunden. Entstanden ist eine kompakte, intuitiv zu bedienende Kartenanwendung, die eine transparente Darstellung des aktuellen Ausbaustandes bereitstellt.

Die Geoanwendung „Digitale Infrastrukturen Sachsen-Anhalt“ wird auf der Webseite des MID im Landesportal  präsentiert.

Im weiteren Projektverlauf soll die Geoanwendung „Digitale Infrastrukturen Sachsen-Anhalt“ sowohl funktional als auch inhaltlich erweitert werden, z. B. um einen Themen-Layer „Geförderter WLAN- und Freifunkausbau“. Bestehende Daten zu Festnetz- und Mobilfunkverfügbarkeit werden aktualisiert, sobald neue Daten vorliegen. Weitere neue Inhalte hängen von der Ausgestaltung des in Planung befindlichen Gigabitgrundbuchs des Bundes ab. Aus funktionaler Sicht sollen Diagramme und eine Zeitreihenfunktion (Timeslider) zur besseren Veranschaulichung der Entwicklung von Festnetzverfügbarkeiten die Geoanwendung aufwerten. Eine „Maptips“-Funktion soll es zukünftig ermöglichen, Informationen zu Kartenobjekten anzuzeigen, ohne die einzelnen Objekte anzuklicken und auf das Öffnen eines Popup-Fensters zu warten.

Weiterführende Informationen:

Pressemitteilung MID vom 142/2022 Staatskanzlei und Ministerium für Kultur

(S. Zeitz, Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt, Otto-von-Guericke-Straße 15, 39104 Magdeburg)